Am 03.04.2024 veranstaltete die Muth Engineering das Gestaltertreffen Wärmewende. Anhand von fünf Vorträgen wurden Impulse und Erfahrungen zu verschiedenen Aspekten der Wärmewende an die 32 Teilnehmer*innen aus Gemeinden, Energiegemeinschaften und Vereinen vermittelt.

Kommunale Wärmeplanung – Einsatzmöglichkeiten der Thermographie

Der thematische Einstieg in die Veranstaltung erfolgte durch Thomas Wagner, Projektleiter für die Wärmeplanung bei der Muth Engineering, der das systematische Vorgehen bei der kommunalen Wärmeplanung präsentierte. Dabei wurde die Thermographie durch Drohnen als innovativer Ansatz zur Datenerhebung vorgestellt. Thermographische Aufnahmen machen die Oberflächentemperatur von Bauteilen sichtbar und ermöglichen so Rückschlüsse auf Wärme- oder Kälteverluste. Der Vorteil bei der Durchführung mit einer Drohne ist, dass das Gebäude als Ganzes betrachtet werden kann, und sogar ganze Quartiere mit der Drohne inspiziert werden können. Dadurch lassen sich Rückschlüsse über die Wärmedämmung von Gebäuden ziehen, Wärmebrücken und andere Schwachstellen in der thermischen Gebäudehülle werden aufgezeigt und die Erhebung energetischer Daten ganzer Quartiere wird ermöglicht.

Nachhaltige Energieerzeugung: Trends
Anschließend stellten Markus Probst, Geschäftsführer der Next2Sun Project GmbH und Jens Bernecker, CEO der HI ENERGY AG, ihre neuartigen Konzepte zur Erzeugung nachhaltiger Energie vor. Next2Sun setzt hierbei auf die Sonnenergie und schafft mit ihren Konzepten Agri-PV und Zaun-PV Lösungen zur Stromproduktion bei schwierigen Platzverhältnissen. Hier sollen unter anderem senkreichte PV-Anlagen die bisherigen Platzprobleme auf Agrarflächen lösen. HI ENERGY möchte mit der offenen Erdwärmesonde die Geothermie revolutionieren, da diese unabhängig von den geologischen Bedingungen flächendeckend effizient eingesetzt werden kann.

Die Rollen von Stromversorger und Netzbetreiber
Ein wichtiger Aspekt bei der Umsetzung der Wärmewende sind Betreibermodelle: Wärmenetze und Co benötigen große Investitionen und technisches Know-How im Betrieb. Pascal Frey und Sascha Dechert von unserer Muttergesellschaft, der Pfalzwerke AG, stellten den Lösungsansatz Private-Public-Partnership vor. Dabei arbeiten Kommunen auf Augenhöhe mit den Pfalzwerken in Form einer Energiepartnerschaft zusammen. Der Abschluss erfolgte durch Johannes Ellerwald von der Pfalzwerke Netz AG, der die Herausforderungen der Wärmewende für das Stromnetz aufzeigte. Die Strategie zur Kompensation der steigenden Netzbelastung setzt sich aus der Digitalisierung der Netze und dem konventionellen Netzausbau zusammen. So kann eine zu hohe Netzbelastung durch Einspeisung, Wärmepumpen oder Wallboxen vermieden werden.

Fazit
Durch die spannenden Vorträge der Referenten und dem aktiven Austausch mit den 32 Teilnehmer*innen war unsere erste Veranstaltung ein voller Erfolg. Es wurden Dekanstöße zu verschiedenen Themen gegeben und der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren der Wärmewende gefördert. Auf diesen Erfahrungen aufbauend werden weitere Veranstaltungen folgen.